Vertreter: Klaus und Sieglinde Lorscheider Züsch, den 30.08.03
Schulstraße 15
54422 Züsch
Im Internet: www.bi-zuesch-neuhuetten.de.vu
Sehr geehrte Damen und Herren des Presbyteriums,
sehr geehrter Herr Pfarrer Sorg,
leider reagierten
Sie bislang nicht auf das o. g. Schreiben.
Wir bitten Sie nochmals, der Bürgerinitiative ihre jetzige Haltung in dieser
Sache und Ihr weiteres Vorgehen mitzuteilen.
Die Bürgerinitiative
war in der vergangenen Zeit nicht untätig. Am Gebäude Schulstr. 15 in Züsch
wurden umfangreiche Abschirmmaßnahmen vorgenommen (siehe beigef. Anlage und
Bildermappe).
Am 04.08.03 wurden
durch Herrn Mehlis Nachmessungen durchgeführt. Die Werte liegen nun bei 0,1 bis
0,3 µW/m², d. h. die baubiologischen Richtwerte sind somit im Wohnhaus, vor
allem in den Schlafräumen, eingehalten. Auf Wunsch kann der entsprechende Messbericht
nachgeliefert werden.
Auch das Landesamt
für Umweltschutz oder ein Messtrupp von E-Plus selbst käme zu keinen anderen
Ergebnissen. Herr Albrecht bzw. Frau Hees von E-Plus haben bisher lediglich die
Person und den Berufsstand von Herrn Mehlis diffamiert. Sowohl die Messmethodik
als auch die Ergebnisse von Herrn Mehlis konnten sie nicht beanstanden.
Ungeachtet der
unterschiedlichen Meinungen über die Bewertung der Ergebnisse möchten die
Menschen in Züsch und Neuhütten die geringst mögliche Strahlung. Leider fährt
E-Plus den Kurs der Härte und ist offensichtlich nicht bereit, durch
geringfügige technische Veränderungen die Strahlungsintensität zu reduzieren.
Im übrigen ist, wie
ein Versuch zeigte, trotz gesundheitsverträglichen Strahlungswerten im Wohnhaus
(0,1 – 0,3 µW/m²) Handyempfang
problemlos möglich. Dies belegt die Aussagen der Baubiologen, dass mobiles
Telefonieren auch noch bei 0,001 µW/m² möglich ist, was die Mobilfunkbetreiber gerne bestreiten.
Auf Wunsch von
Betroffenen führte Herr Mehlis auch in anderen Wohnhäusern in Züsch und
Neuhütten Messungen durch (siehe Anlage 1, Ziff. V). Herauszustellen ist vor
allem hierbei, dass in Neuhütten (ca. 800 m vom E-Plus Sender entfernt)
teilweise höhere Werte als in Züsch gemessen wurden.
Dies ist typisch für
E-Plus-Sender, die wesentlich weiter strahlen, als Sender der D-Netze.
Selbstverständlich
sind die betroffenen Menschen besorgt und insbesondere die Eltern möchten ihre
Kinder nicht einer dauerhaften Strahlenbelastung aussetzen.
Doch was tun, wenn
E-Plus nicht reagiert?
Finden Sie es als
kirchliches Gremium in Ordnung, dass die betroffenen Familien nun ihrerseits
auf eigene Kosten Abschirmmaßnahmen durchführen müssen?
Es kann nicht sein,
dass man Tausende von Euro bezahlen muss, um einen Zustand wieder herzustellen,
dessen Veränderung man nicht zu verantworten hat.
Viele Menschen sind
nicht mehr willens, dies einfach still hinzunehmen. Sie sind bereit, ihren
Protest auch lautstark nach außen zu tragen.
Das Presbyterium als
Vermieter des Geländes und Vertragspartner von E-Plus fordern wir nochmals auf,
jetzt die fristgerechte Kündigung des derzeitigen Standortes auszusprechen.
Geben Sie damit
E-Plus zu verstehen, dass sie nicht auf deren Geld angewiesen sind und sich als
gewähltes Gremium klar hinter die Gesundheitsvorsorge und die Menschen in Züsch
und Neuhütten stellen. Vielleicht ist E-Plus dann zum Einlenken bereit.
Scheuen Sie sich
nicht vor diesem, für Sie risikolosen, Schritt, ansonsten trägt auch das
Presbyterium die Mitverantwortung für mögliche Folgen.
Wir erwarten in
Kürze Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Vertreter:
Klaus Lorscheider Sieglinde Lorscheider
Siegfried Arend Bärbel Haag Stefan Butterbach
Anlagen:
In Durchschrift an:
- die Gemeindevertretungen Züsch und Neuhütten
- Verbandsbürgermeister und Verbandsgemeinderat Hermeskeil
Hochfrequenzmessung
mit Spektrumanalyse
in Züsch und Neuhütten
anlässlich des
Mobilfunksenders der Fa. E-Plus auf evangelischem Kirchengelände (Nonnweiler Höhe)
1. Messung am 15.02.03, 12.00 – 19.00 Uhr (durch Baubiologe Frank Mehlis, Bonn)
2. Nachmessung am 04.08.03, 11.00
– 11.30 Uhr (durch Baubiologe Frank Mehlis,
Bonn) - nach erfolgter Abschirmung!
Ergebnisse:
Örtlichkeit |
Messung 15.02.03 |
Nachmessung
04.08.03 |
Schlafzimmer I |
120 µW/m² |
0,3 µW/m² |
Schlafzimmer II |
66 µW/m² |
0,1 µW/m² |
Wohnzimmer |
ca. 70 µW/m² |
0,2 µW/m² |
(erforderlich
war die gesamte Abschirmung des Wohnbereiches in Richtung E-Plus-
Sender)
· Einputzen von Cuprotect mit Spezialputz (Marmorit SM 700 Armierungsmörtel) auf die Außenwand der Schlafzimmer; Anbindung der Einzelbahnen mit Erdung; anschließendes Auftragen von Edelputz
· Entfernung der Holzfenster in den Schlafzimmern und Einbau von Alufenstern mit Wärmeschutzglas; halbseitige Ausstattung des Fensters durch Alurahmen mit Cuprotect (zur Abschirmung im geöffneten Zustand des Fensters)
· Ausstattung der Balkontür (Holz) mit einer Vortür aus Alu mit Cuprotect
· Anbau eines Wintergartens aus Alu mit Wärmeschutzglas vor die gesamte Wohnzimmerwand; zusätzliche Ausstattung der Öffnungen (Kippfenster, Dauerlüftungen und Schiebeelement) mit Alurahmen und Cuprotect (zur Abschirmung im geöffneten Zustand der Türen bzw. Fenster)
Materialerläuterung Cuprotect
(www.cuprotect.de)
Cuprotect ist ein feinmaschiges
Gewebe aus Kupferdrähten zur Abschirmung von niederfrequenten elektrischen
Feldern und hochfrequenten elektromagnetischen Wellen. Sie werden eingesetzt im
privaten und gewerblichen Wohnungsbau sowie im Industriebereich.
Schirmdämpfung: 200 MHz bis 3 GHz: 34 - 50 dB (> 99,96 % - > 99,999
%)
Die Hochfrequenz-Transmissionsdämpfung wurde nach MIL-Standard 285 geprüft. Prüfgutachten Prof. Dipl.- Ing. P. Pauli, Universität der Bundeswehr München, HF-, Mikrowellen- und Radartechnik vom 03.07.2002 und 24.1.2003.
· 1 Rolle Cuprotectincl. Erdungsset (lt. Rechnung): 435 €
·
10
Sack Marmorit SM 700 (lt. Rechnung): 226 €
4 Sack Marmorit SP 260 Scheibenputz: 48,72 €
Gesamtkosten: ca. 4150 €
Trotz der geringfügigen Strahlenbelastung von 0,1 bis 0,3 µW/m² im Wohnhaus (Schulstraße 15) ist Handyempfang hier dennoch ohne Probleme möglich. In den besagten Räumen hatte ein E-Plus-Handy 3 bzw. 4 Empfangsbalken, d. h. fast optimalen Empfang.
Dies belegt die These, dass Handyempfang auch noch weit unterhalb der baubiologischen Richtwerte (bis 0,001 µW/m²) möglich ist.
Damit ist Gesundheitsvorsorge und ausreichender Handyempfang jedenfalls miteinander vereinbar.
Weitere Messungen in Wohnhäusern in Züsch und Neuhütten am 04.08.03 ergaben zusammenfassend folgende Erkenntnisse:
· Züsch: Schulstraße, Oberer Atzelgarten (bis zur 1. Querstraße): ca. 15 bis 20µW/m²
· Neuhütten:
o Brunnenstraße 15: ca. 60 µW/m²
o
Dollbergstraße 22: ca. 25 µW/m²
Dies bedeutet, dass in ca. 800 m Entfernung teilweise eine stärkere Strahlenbelastung besteht als im unmittelbaren Nahbereich.