Vertreter: Klaus und Sieglinde Lorscheider Züsch, den 15.04.02
Schulstraße 15
54422 Züsch
Sehr geehrte Damen und Herren des Presbyteriums,
auf Befragung Ihres Mitglieds, Frau Ulrike Meter, die uns als Ansprechpartnerin benannt wurde, wurde uns das Ergebnis Ihrer Sitzung vom 11.04.02 mitgeteilt.
Das evangelische Presbyterium, das sich aus jeweils 5 Hermeskeiler und Züscher Mitgliedern zusammensetzt, hat in einem Mehrheitsbeschluss (95 %) entschieden, dass am jetzigen Zustand keine Änderung vorgenommen wird.
D.h., dass die Sendeanlage der Firma E-Plus auf dem Züscher Flur, ca. 200 m entfernt von den ersten Häusern und 400 m von der Grundschule, ihren Standort behält.
Gesundheitliche Bedenken bestehen offensichtlich nicht.
Die Bürgerinitiative sowie viele Betroffene sind über Ihre Entscheidung sehr enttäuscht und bestürzt, zeigt sie doch eindeutig die Ignoranz des Willens der hier lebenden Menschen.
In einem Telefonat mit Frau Pfarrerin Diederich am 12.03.02 teilte diese uns mit, dass vor Juli in der Sache nichts passieren würde. Der neue Pfarrer in Züsch könnte sich dann mit dem Problem beschäftigen. Auf unser Drängen verwies sie uns an Herrn Norbert Klinger (Kirchmeister), der uns am 13.03.02 mitteilte, dass er unsere Bedenken verstehe und selbst gegen die Anlage wäre. Er würde sich dafür in der geplanten Presbyteriumssitzung einsetzen.
Die Anwesenheit von Vertretern der Bürgerinitiative in dieser Sitzung wurde Ihrerseits abgelehnt.
Der Meinungsbildungsprozess erfolgte lediglich anhand der Aussagen des evangelischen Umweltbeauftragten.
Unsere Argumente, Informationen sowie Lösungsvorschläge sind Ihnen mehrfach in den Schreiben vom 29.11.01, 10.01., 15.01. und 24.03.02 zugetragen worden.
Leider ohne wirkliche Beachtung Ihrerseits!
Trotz festgestellter Gesundheitsrisiken anerkannter Wissenschaftler und renommierter Baubiologen (man bedenke auch unsere Informationsveranstaltung vom 04.01.02 in Züsch), waren Sie bislang nicht bereit, mit uns eine einvernehmliche und saubere Lösung zu finden.
Können Sie als Entscheidungsträger, insbesondere auch die Züscher Vertretung, noch denjenigen in die Augen schauen, die an den Immissionen des Senders bereits jetzt erkrankt sind oder später erkranken?
Bei den Betroffenen äußert sich dies vor allem in unerträglichem Juckreiz, Kopfschmerzen und nächtelangem Wachsein. An mögliche noch schwerere Folgen, wie Depressionen, Immunschwäche und Leukämie wollen wir erst gar nicht denken.
Helfen Sie den hier lebenden und teilweise leidenden Menschen.
Gerade Sie als Vertreter der evangelischen Kirche müssten
doch Einsicht zeigen gegenüber den Belangen der Mitmenschen, auch zur Erhaltung
des pastoralen Friedens in unseren Orten.
Lassen Sie sich nicht den Vorwurf machen, absolut nichts für uns getan zu
haben.
Die Menschen hier werden auch weiterhin in Solidarität
für ihre Sache kämpfen.
Bevor wir öffentlichkeitswirksame Maßnahmen ergreifen, bitten wir Sie nochmals inständig, Ihren Beschluss zu überdenken.
Weiterhin bitten wir um Anhörung von Vertretern der BI.
Die Bürgerinitiative hat ohne Ihr Mitwirken als Vertragspartner keine Handhabe gegenüber der Firma E-Plus.
Mit Ihnen zusammen wird es ein Leichtes sein, bestenfalls den Vertrag rückgängig zu machen, zumindest aber einen annehmbaren Kompromiss mit E-Plus zu erwirken.
Ggf. anfallende Messungen würde die BI auf eigene Kosten durchführen lassen.
Dieses Schreiben wird von unmittelbaren Anwohnern,
Betroffenen sowie den
73 Mitgliedern der BI unterstützt. (Unterschriftenlisten sind als Anlage
beigefügt).
Die Unterschriftenmappe der Züscher und Neuhüttener Bürger wird Frau Pfarrerin Diederich persönlich übergeben. Die demokratische Willensäußerung von 650 Bürgern in Züsch und Neuhütten darf vom evangelischen Presbyterium nicht ignoriert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Vertreter: Klaus Lorscheider Sieglinde Lorscheider
Durchschriften dieses Schreibens erhalten:
- die Gemeindevertretungen Züsch und Neuhütten
- Verbandsbürgermeister und Verbandsgemeinderat Hermeskeil
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Vorname |
Adresse |
Unterschrift |
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